CDU Neulussheim

CDU Neulußheim besucht "Aktiv im Alter"

Imker Jürgen Ullrich referiert zur "Faszination Honigbiene"

Faszination Honigbiene

Imker aus Leidenschaft, tierischer Besuch und naturreine Köstlichkeiten

Kennen sie einen Betrieb in Neulußheim, der abertausende Mitarbeiterinnen beschäftigt?
Nein? Im Rahmen der Aktiv im Alter Reihe, die von der Gemeinde Neulußheim und der Ev. Kirchengemeinde getragen wird, haben nach der vergangenen Gemeinderatswahl nun auch die Parteien und Vereine die Möglichkeit, den Neulußheimer Senioren einen informativen und kurzweiligen Nachmittag zu schenken. Das Aktiv im Alter Team um Alexandra Özkalay ist nach wie vor zuständig für die Eindeckung und immer ansprechende Dekoration der Tische. Die Parteien oder Vereine bringen selbst gebackenen Kuchen mit und kümmern sich um einen Referenten.

Den Anfang machte der CDU Ortsverband, der den bekannten Neulußheimer Imker Jürgen Ullrich zu einem Vortrag eingeladen hatte. Bevor Jürgen Ullrich als Chef seiner fleißigen Mitarbeiterinnen Wissenswertes berichten konnte, begrüßte Ortsverbandsvorsitzender Andreas Sturm die Gäste und lud sie kurz und knapp herzlich zur leckeren Kaffeetafel ein. Und den Kaffee dazu schenkten eifrig Artan und Adonis Hajdari und Doris Fath vom Ortsverband ein.

Jürgen Ullrich - Imker aus Leidenschaft
Mit viel Leidenschaft und Liebe leitet Jürgen Ullrich hauptberuflich bereits in dritter Generation seinen Neulußheimer Betrieb. Seit sieben Jahren ist er auch anerkannter Imkerei-Ausbildungsbetrieb und hat bereits zwei Lehrlinge ausgebildet.
Er ist Chef über unzählige Völker, die den Honig in der Kurpfalz sowie im benachbarten Odenwald, Pfälzer Wald und Schwarzwald sammeln. Hinter einer Glasscheibe konnten die Gäste in sicherer Entfernung die etwa 1000 mitgebrachten fleißigen Mitarbeiterinnen und die Königin bestaunen.

Regional erzeugter Honig bedeutet kurze Wege und ist nachhaltig. Und die hervorragende Qualität des Produktes beginnt schon bei den Bienenstöcken aus Naturholzbeuten sowie Bienenwachs von den eigenen Bienen für die Honigwaben.

„Bienen kennen keine Gemarkungsgrenzen, so Ullrich. Im Umkreis von etwa 1 Kilometer sind sie täglich unterwegs. Es ist immer noch faszinierend zu sehen, wenn die Biene im Frühjahr in der Blüte badet“. Nach der ersten Blüte, der Löwenzahlblüte, folgen je nach Jahreszeit Kirsch-,Apfel-, Akazien- und Rubinienblüten. Die mitgebrachte Bildpräsentation zeigte u.a. eine Biene, deren Fuß voller Pollen war und wie gepudert aussah.

Kaum jemand wußte, das Bienen bei ihrem Flug immer zur gleichen Blüte fliegen, also blütenstetig sind. Hat ein Volk im Winter etwa 5.000 Bienen, so sind es im Sommer über 50 000 Bienen. Interessant zu hören war, das eine Biene im Sommer ein kurzes Leben von etwa 6 Wochen und im Winter etwa für ein halbes Jahr hat. Ziel eines jeden Bienenvolkes ist, den Winter zu überstehen.

Bienen – eine hochsoziale Gemeinschaftsform
Bienen ernähren sich rein vegetarisch. Ihre wichtigste Nahrungsquelle sind süße Pflanzensäfte – insbesondere Nektar. Blütenpollen benötigen sie für die Aufzucht.
In der Wabe mit Honig und Pollen spiegelt sich zudem das vielfältige Blütenangebot wieder.

Bienen bestechen auch durch eine hochsoziale Gemeinschaftsform. Selbstlos sorgen sie für ihre Nachkommenschaft. Im Aufbau finden sich ca. 50 Tausend Bienen im Stock, lässt das Angebot an Blütenpollen im Herbst nach, reduziert sich das Volk.

Wie entsteht eine Königin ? Jürgen Ullrich konnte aufklären. Die neue auserkorene Biene wird von den Bienen mit Gelee Royal, einem Saft aus der Futterdrüse in ihrer großen Zelle gefüttert. Die Drohnen begatten die Königin, die dann pro Tag etwa 2000 Eier legt. Die Arbeiterinnen hingegen ernähren sich von einem Blütenpollen-Futtergemisch.
Werden die Drohnen im Winter nicht mehr gebraucht, erleiden sie das Schicksal mancher Männer. Sie werden einfach vor die Tür gesetzt. Und wenn die Königin nach einigen Jahren weniger Eier legt, ist auch ihre Zeit vorbei und eine neue Königin wird herangezogen.

Und wie ist das mit dem Waldhonig, so eine Frage ? Von Jürgen Ullrich werden Bienenstöcke nach genauer Wetteranalyse auch in den Schwarzwald gebracht. Kaum jemand weiß, dass die Bäume einen Pflanzensaft außen an der Rinde abgeben, die von einem Honigtauerzeuger, so heißt dieses Tierchen, dann an Blättern und Triebe z.B. der Fichte oder Rottanne für die Biene abgegeben wird. Waldhonig zu „ernten“, so Ullrich, werde zunehmend schwieriger, da sich der Schwarzwald durch Pflanzung von Mischwald im Umbruch befindet.

Ökologische Bedeutung
Es ist unglaublich, aber wahr. Dieses kleine, unscheinbare Insekt spielt eine zentrale Rolle im Erhalt unserer Kultur- und Landwirtschaft.
Die ökologische Bedeutung als weltweit wichtigster Bestäuber ist beträchtlich.
Bienen spielen deshalb eine zentrale Rolle im Erhalt unseres Ökosystems. Seit Jahren aber stirbt weltweit ein Großteil der Bienenpopulationen. Der Hauptgrund dafür ist der Klimawandel. Zu heiße Sommer, Kälteeinbrüche, Pestizideeinsätze, Wegfall von Lebensräumen, als Imker habe er keine Chance, seine Völker direkt zu schützen. Seine Völker seien von Natur und Umwelt abhängig, so Ullrich.

Natürlich hatte Jürgen Ullrich auch verschiedene Sorten Honig und Honigwein zum probieren mitgebracht, den großzügigerweise der CDU Ortsverband stiftete. Ob nun Raps-, Kastanien-, Wald-, Tannen- oder Lindenhonig. Welche Sorte bei den Gästen der Favorit war, ließ sich zum Ende des interessanten Vortrags nicht eindeutig sagen. Vielleicht wird es aber das kleine Gläschen Akazienhonig sein, das jeder Besucher nach den Dankesworten von Alexandra Özkalay an den CDU Ortsverband und Imker Jürgen Ullrich, mit nach Hause nehmen konnten.

[Die CDU Neulußheim dankt Frau Renate Hettwer für die Überlassung des Artikels]